… wir bei Claudia und Arnd Zumbansen erstmalig die heiligen Planken der RHEINZEIT betreten. Wo andere ihre Rückzugs- & Kreativ-Orte eher landfest planen, finden wir hier konsequente Work & Flow Liebhaber. Selbstverständlich mit allem Unwägbarkeiten, die zu schwimmendem Wohn- & Arbeitsraum eben so dazugehören! Allein der Zugang zum Liegeplatz setzt eine gewisse Seefestigkeit voraus:  Der lange Steg bis zur schwimmenden RHEINZEIT liegt mitten in Köln-Sürth, im guten alten Vater Rhein vor Anker. Die gesamte Marina ist fest durch Riesenketten & Stahltrossen mit dem Ufer verbunden. Und der Rhein  steigt und sinkt manchmal innerhalb von Stunden um mehrere Meter. Mit ihm der Steg und die gesamte ihm angebundene Wohngemeinschaft nebst Ausflugslokal, Yachten & Sportbooten.

Das Hausboot selbst hat am langen Steg-Ende dann den absoluten Sahneschnitten-Liegeplatz.  An wandgroßen Fenstern ziehen fast minütlich Schiffe aller Größen & Speeds vorbei. Mal schaukelt es sanft, und mal schaukelt es … so richtig doll! Aber sofort wird man entschädigt, durch die atemberaubende Aussicht den Rhein entlang. Besonders die Dachterrasse ist grandios, ein sensationeller Aussichts-Point unter freiem Himmel, mitten im Seevogel-Paradies.

Wie kam dieser schwimmende Wohlfühlort RHEINZEIT eigentlich hier an diesen magischen Ort? „Wir wohnen in Gütersloh, und ich hatte einen Traum. Ich komme gebürtig aus Köln …“, beginnt Claudia und ihre Augen verweilen versonnen auf der Sürther Schwanenfamilie, die gerade vorbeizeiht. „ … und wir wollten einfach regelmäßig hier in Köln sein! Und möglichst auch von hier aus arbeiten! Als Event-Managerin mit eigener Event-Agentur in Gütersloh & Wurzeln in Köln war es nur eine Frage der Zeit, dass Anfragen & Jobs aus Kölle kommen. Ich brauchte ein Büro nebst Unterkunft hier, am Liebsten ganz nah am Rhein. Bei Arnds Hang zur Planung ungewöhnlicher & stimmiger Wohn & Arbeitsräume war die Planung eines eigenen Rückzugsort nebst Homeoffice am Rhein naheliegend.

Wohn- & Geschäftsräume am Rhein sind allerdings in Köln so begehrt & fast unbezahlbar wie inzwischen ja überall an deutschen Flüssen in Stadtnähe. Und dann verbrachten die Beiden durch Zufall eine Nacht auf einem Hausboot genau an der Stelle, wo die RHEINZEIT jetzt vor Anker liegt. Da war der Traum geboren!“ Eine ausgezeichnete Idee, schließt sich Arnd an. „ Umgeben von der Natur & mitten in unserer LIEBLINGSSTADT zu leben & kreativ zu sein, what else?“, bestätigt er.

Sofort widmete er sich 2019 der Planung und es entstand peu a peu tatsächlich ein ganz neuer Geschäftszweig für ihn als Architekt: Hausbootplanung. Sein Ziel: Sein Knowhow aus der Architektur in Hausboote mit klarem Design & größtmöglichem Technikanspruch zu verwirklichen. “Tiny-Haus Architekten machen ja dasselbe, nur eben nicht auf dem Wasser”, sinniert Arnd über seine eigene, höchst kreative Denkweise & Marktausrichtung.

Auf 50 m² ein maximum an schwimmender Wohnqualität schaffen. Was für eine schöne Herausforderung.  Partner für Technik, Bau & praktische Umsetzung wurden gesucht und gefunden. Und tatsächlich: Am 03. September 2020 wurde die RHEINZEIT feierlich per Kran in die Elbe entlassen, stolze 800 km Wasserweg von dem Liegeplatz ihrer Bestimmung in Köln Sürth entfernt. Von der Elbe über den Mittellandkanal bis in den Rhein fuhren Arnd & Claudia mit Begleit-Mannschaft 10 Tage durch die schönsten & gleichzeitig aufregendsten Wasserstraßen Deutschlands. Eine atemberaubende Reise im eigenen Wohntraum.

Schnell hatte die RHEINZEIT bewiesen, dass sie nicht nur wunderschön, sondern auch ein flusstaugliches Schiff ist. Inklusive Schleusen-, Brücken-, und Anlege-Herausforderungen zeigte sich die Crew sehr zufrieden mit der gesamten Überfahrt.  Natürlich war für Arnd & Claudia vorab Büffeln angesagt: “Ein Sportbootführerschein ist ein Muss – wenn Frau & Mann einen solchen Koloss von stolzen 25 Tonnen fahren möchten.”  Ein schallgedämpfter leistungsstarker Motor im Rumpf und Sonnenkollektoren auf dem Dach arbeiteten auf der Überfahrt unermüdlich für und mit der Mannschaft. Und Dank der klugen Entscheidung, auf dem Wasser mit Sonnenenergie fast autark zu arbeiten – wo kurzzeitiger Schattenschlag höchstens durch einen vorbeifahrenden Containerriesen zu befürchten ist – kommt hier der weise Spruch von Franz Alt so richtig zu seinem Recht: “Die Sonne schickt uns keine Rechnung!”

Und auch, was elegantes Design betrifft, hat Arnd sich, seinen Freunden, Kunden & allen Hausbootliebhabern mit diesem Projekt bewiesen, dass er es einfach drauf hat! Wo du hinschaust ist Klarheit gepaart mit hochwertigen Oberflächen in sanften Cognac, weiß- und Senftönen, wobei sich fast hinter jeder grifflosen Wand geschickt platzierter Stauraum befindet. Die Frage vom vollwertigen Home-Office über eine multifunktionale Küche, über den Fernseher bis zu Staubsauger & Werkzeug wird von den Beiden stets mit einem Lächeln und dem Öffnen eine Schrankfront oder Bodenluke beantwortet. “Voila, das ist hier, hättest du das gedacht?”

Nein, hätten wir nicht, denn trotz der Gewissheit, alles, wirklich alles dabeizuhaben, ist die RHEINZEIT stets aufgeräumt und in ihrer Wirkung schön & großzügig gleichermaßen.

Wenn Claudia morgens die Augen aufschlägt, ist der erste Blick stets von dem Gedanken begleitet: “Ja, ich träume tatsächlich nicht …!” 😉 Arnd genießt dann oft schon die erste morgendliche RHEINZEIT auf der Veranda. Meist liegt Paule, der Schiffshund, dann auf seinem Schoß und Arnd kann – ohne Gedanken, einfach schauen, wirken lassen …(r)aus sein …!

Die Umsetzung eines Traumes vis a vis des beliebten Ausflugzieles Sürther Bootshaus bringt Claudia & Arnd natürlich täglich mit neuen Menschen über den stets unbewusstem Wunsch nach Auszeiten ins Gespräch.  “Bei dem begrenzten Wohnraum, den wir überall haben, ist die Möglichkeit, solchen Wohnraum gezielt zu fördern und zu schaffen, ein wichtiges Herzanliegen für mich.” begeistert sich Arnd. “Und wenn die flussnahen Städte flexibel bezüglich der Schaffung von Liegeplätzen an die Sache herangingen, wäre das ein aus meiner Sicht als Architekt ein konkretes, denkbares & gutes Ziel.”

Wir Schriftwerker durften dieses einmalige Herzprojekt von der ersten Idee bis zum Aufhängen des Namen-Schriftzuges RHEINZEIT begleiten und wir wünschen den Beiden viele Auszeiten und natürlich die Planung weiterer Hausboote. Vielleicht mit Namen wie … HOPPETOSSE oder VATERS MORGANA oder ARCHE NOAH oder, oder! 😉  Was auch immer, wir (sind so) vermessen (und kommen) gerne … !